Fluoridierung

Einer Karies kann mithilfe von Fluoridpräparaten sehr wirkungsvoll vorgebeugt werden. Fluoride erhöhen die Widerstandsfähigkeit der Zähne ganz erheblich.

Was ist Fluorid?

Fluorid ist ein essenzielles Spurenelement.

Dies bedeutet, dass Fluorid für unseren Körper lebensnotwendig ist und daher in geringen Mengen mit der täglichen Nahrung aufgenommen werden sollte. Unsere Hauptquelle ist das Trinkwasser.

Fluorid gehört im chemischen Periodensystem in die Gruppe der Halogene, ist äußerst reaktionsfähig und kommt nur in Verbindung mit anderen Elementen vor.

Es ist in der Natur weit verbreitet, in der Häufigkeit des natürlichen Vorkommens liegt es an 17. Stelle.

Anwendung von Fluoriden

Fluoride werden in unterschiedlicher Darreichungsform entweder vom Patienten zu Hause oder aber in der Zahnarztpraxis verwendet. Man unterscheidet die systemische und die lokale Anwendung von Fluoriden.

Die systemische Anwendung erfolgt durch Kochsalz, Tabletten, Trinkwasser und fluoridhaltige Speisen.

Die lokale Anwendung erfolgt durch die Anwendung von fluoridhaltigen Zahnpasten, Lacken, Gelen oder Lösungen.

Wirkungsmechanismus

Der Wirkungsmechanismus von Fluorid ist heute wissenschaftlich belegt.
Fluorid fördert den Mineralisationsprozess vor dem Zahndurchbruch sowie den Remineralisationsprozess nach dem Zahndurchbruch.

Vor dem Zahndurchbruch

Hier führt Fluorid zu einer Optimierung des Mineralisationsgehaltes des Zahnes.
Somit ist der Zahn widerstandsfähiger gegen den Angriff von kariesverursachenden Säuren (Reduktion der Säurelöslichkeit).

Dies erfolgt durch systemische Maßnahmen wie Tabletten, Trinkwasser und Kochsalz.

Was sollte bei Fluoridanwendung beachtet werden?

Eine überhöhte Aufnahme von Fluorid kann an den bleibenden Zähnen zu sogenannten White Spots (weißen Schmelzflecken) führen. Aus diesem Grunde sollte eine Überdosierung vermieden werden.

Bei der Verwendung von Fluoridtabletten sollte eine Fluoridanamnese erhoben werden.

Die Empfehlung ist, neben der Anwendung fluoridhaltiger Zahnpasta, im Haushalt fluoridhaltiges Speisesalz zu verwenden.

Putzen Sie Ihrem Kind zweimal täglich die Zähne: einmal mit einer erbsengroßen Menge fluoridhaltiger Kinderzahnpasta (500 ppm), das andere Mal nur mit Wasser.

Ab dem 2. Lebensjahr sollten die Zähne zweimal täglich mit einer erbsengroßen Menge fluoridhaltiger Kinderzahnpasta gereinigt werden.

Ab dem Durchbruch der ersten bleibenden Zähne sollte eine Zahnpasta mit einem höheren Fluoridgehalt (1000–1500 ppm) Verwendung finden.

Bei dieser Form der Fluoridanwendung sollte auf Fluoridtabletten zur Kariesprophylaxe verzichtet werden.

Nach dem Zahndurchbruch

Kariesverursachende Bakterien produzieren Säuren, welche den Zahn entmineralisieren, wodurch Karies entsteht.
Hier bewirkt Fluorid eine Beschleunigung der Remineralisation des Zahnes.

Fluorid beeinflusst ebenfalls den Stoffwechsel innerhalb der Zahnplaque (des Zahnbelags), wodurch die Säureproduktion der Bakterien herabgesetzt wird.

Fluorid wird dem Körper und den Zähnen hier durch lokale oder systemische Maßnahmen zugeführt.

Wissenschaftliche Studien zeigen, dass vor allem die nach dem Zahndurchbruch auf die Zahnoberfläche einwirkenden Fluoride für deren kariesprophylaktischen Effekt verantwortlich sind.

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